Dieses gemütliche Land ist bekannt für seine hohen Lebenshaltungskosten und großzügigen Gehälter. Aber wie viel wissen Sie über den Mindestlohn in der Schweiz?

Wenn Sie versuchen, einen Job zu finden oder ein Arbeitsvisum in der Schweiz zu erhalten, möchten Sie wahrscheinlich wissen, wie viel Sie erwarten können. Schließlich ist das Alpenland im Herzen Europas für seine guten Gehälter bekannt, die die höheren Lebenshaltungskosten ausgleichen. Bevor Sie jedoch zu eifrig einkaufen gehen, sollten Sie sich erst einmal einen Überblick über die Gehaltssituation in der Durchschnittslohn Schweiz verschaffen.

Von den Durchschnittsgehältern bis zu den Mindestlöhnen – es ist immer eine gute Idee, sich im Voraus zu informieren.

Die Löhne der Schweizer Arbeitnehmer werden in der Regel von den Arbeitgebern festgelegt, und die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat immer wieder festgestellt, dass die Schweiz mit rund 60.000 CHF pro Jahr einen der höchsten Jahreslöhne der Welt hat. Die Allianz der Befürworter einer nationalen Norm sagt jedoch, dass viele Arbeitnehmer viel weniger verdienen. So verdienten beispielsweise 17.000 Vollzeitbeschäftigte in der Stadt Zürich im Jahr 2020 rund 4.000 Franken im Monat vor Abzügen. Zu den am schlechtesten bezahlten Berufen gehören laut der Allianz, der viele Schweizer Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände angehören, der Verkauf und die Kurierdienste. Auch die Frauen sind mit rund zwei Dritteln der Betroffenen überproportional betroffen.

Unterschiedliche Mindestlöhne in der Schweiz

Trotz der fehlenden landesweiten Unterstützung haben mehrere der 26 Schweizer Kantone ihre eigenen Mindestlohnvorschriften erlassen. Die Genfer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben den weltweit höchsten Mindestlohn für das Jahr 2020 beschlossen. Der Stundensatz von 23,14 CHF (ab 2021) entspricht einem Monatslohn von 4.000 CHF. Allerdings gilt Genf als einer der teuersten Orte zum Leben in der Schweiz. Die neue Lohnvorschrift hat Vorrang vor einzelvertraglichen oder tarifvertraglichen Bestimmungen, die einen niedrigeren Lohn vorsehen. Ausgenommen sind Lehrlingsausbildungen, Praktika, Arbeitsverträge mit Personen unter 18 Jahren und der Agrarsektor. Die Änderung sieht auch vor, dass der Lohn jährlich an die Lebenshaltungskosten angepasst wird.

In Winterthur, Zürich und Kloten gibt es Initiativen zur Einführung eines lokalen Mindestlohns von 23 CHF. Im Kanton Tessin wird ab Januar 2021 schrittweise ein Mindestlohn von 19,75 bis 20,25 Franken eingeführt. In Neuenburg beträgt der Mindestlohn 2022 CHF 20,08 und im Jura CHF 20,28.

Angestellte in einem Schweizer Supermarkt

Weitere Abweichungen vom Schweizer Mindestlohn ergeben sich aus verschiedenen arbeitsrechtlichen Vereinbarungen auf nationaler, regionaler, kantonaler, branchenbezogener und betrieblicher Ebene. So erhalten beispielsweise Hausangestellte in der Schweiz einen Mindestlohn zwischen CHF 19,20 und CHF 23,20, abhängig von den jeweiligen Qualifikationen und Zertifikaten. In den Tarifverträgen (Gesamtarbeitsvertrag (GAV)) kann alles geregelt werden, von der Kündigungsfrist bis zur Ferienentschädigung. Einer der bekanntesten Verträge ist der Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe (L-GAV). Dieser ist für alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Branche verbindlich.